Gault&Millau Punkte
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Das „Bergwiesenglück“ ist kein unbekannter Name im Paznaun. Hoch über dem See gelegen, sind es ein paar luxuriöse Suiten und Chalets, die wir auch bereits ausgezeichnet haben. Jetzt hat der Betrieb zusätzlich auch noch die Jagdstube eröffnet, in der das ganze Jahr über ein hochklassiges Wildmenü serviert wird. Für die wilden Gänge ist kein Geringerer als Gustav Jantscher verantwortlich. Man merkt den Gerichten und dem Menü an, dass Jantscher leidenschaftlicher Jäger ist. Und Züchter. Im ersten Gang – nach einigen Grüßen zu Beginn – serviert die Küche Fasan. Mit Leber, Brioche und Rhabarber. Dann die Consommé vom Steinbock. Mittlerweile ein Signature Dish des kreativen Kochs. Hier serviert er sie mit Milzschnitten (vom Steinbock klarerweise) und Topinambur. Es folgen Taube, Murmeltier, ein stattlich derber Gang mit Herz, Zunge und Niere vom Kahlwild. Vom Maibock, dem Hauptgang, kommen Leber, Hirn und Rücken und beim Käsegang sieht man deutlich, dass Jantscher der Schalk im Nacken sitzt. Der Gang kommt wie ein gebackener Emmentaler daher, ist aber letztlich viel feiner und eleganter. Und nein, es ist kein Emmentaler. Summa summarum ein fulminanter Neueinstieg eines alten Hasen und ein Gewinn für die kulinarische Landschaft Tirols.