Vieles vom dem, was Markus und Lukas Mraz da an kulinarischen Preziosen aus ihrer Küche schicken, grenzt hart an Zauberei. Wobei das nicht negativ verstanden werden darf, das „Menü chez Mraz“ ist tatsächlich magisch: ein Dutzend Gänge, denen es selten an Witz und nie an Geschmack mangelt, in denen klassische Kombinationen in neue Kontexte gestellt werden (saurer Beuschelsalat à la Ceviche!) und unerhörte Tüfteleien zu Instant-Klassikern geraten (Lammrücken gegrillt mit Hoisin aus schwarzen Nüssen!). Die Herren Mraz stehen mit beiden Beinen in der Brigittenau und begeben sich mit allen Sinnen auf Reisen: Die Präsentation der Produkte erfolgt im Vorstadt-Style im Einkaufswagerl, angerichtet wird auf Avantgarde-Keramik, gekocht wird grenzenlos – stellvertretend drei von vielen Highlights: Sepia-Tatar mit Szechuanpfeffer und Fingerlime, Languste Thermidor mit Parmesan-Hollandaise und Trüffel sowie Krapfen mit Feigenkaffee-Semifreddo und Sumach-Zucker. Die Stimmung ist gut, die Weinbegleitung inspiriert, das Fazit eindeutig: Mrazens mag man eben.