Das kommt überraschend! Nach den wie gewohnt großartigen Schweinsohren bei den Amuses-Gueules eröffnet der Fleischraritäten- und Innereien-Zampano Max Stiegl sein Menü mit Zucchinitarte mit Miso und Kirsche. Zeitgeistig zwar, aber leider ein bissl fad.Auf seinem angestammten Terrain ist der From-nose-to-tail-Pionier dafür aber wieder ganz bei sich und in guter Form. Die Kalbszunge mit Eierschwammerl ist wunderbar zart, der Mangalitza-Grammelknödel mit Paradeiskraut mustergültig und an der Halászlé, der pannonischen Fischsuppe mit Wels, Speck, Linsen und Safran ist nur die vom Kellner ungefragt servierte Altherrenwitz-Anekdote, wonach Frauen die Zubereitung dieses Gerichts überfordere, entbehrlich. Zeitlose Größe zeigt Max Stiegl mit Gerichten wie Kimchi-Tortilla mit Pferdehirn und einer auf den Punkt gebratenen Schnepfenbrust mit Wacholdersauce und Selleriepüree. So etwas gibt es in dieser Qualität kaum anderswo. Und wem das zu gewagt ist, der wird sich vom klassischen Kittseer Marillenknödel mit Pistazieneis wohl trösten lassen.